‚Es ist unsere Absicht eine Atmosphäre zu schaffen, die dazu einlädt, dass auch Andersgläubige kommen‘
Interview mit Rinpoche Acharya Karma Sangbo Sherpa, Vizepräsident des Lumbini Development Trust, zum Visit Lumbini Year 2012
Welche Grundvoraussetzungen gehen dem Visit Lumbini Year 2012 voraus, um dieses zu einem Erfolg zu machen?
Nepal ist ein Land mit zahlreichen touristischen Reisezielen. Die Jahre 1998 und 2011 wurden zu ‚Tourismusjahren‘ ausgerufen. Dies waren positive Impulse für die Entwicklung des Tourismus. Unser nun festgelegtes Ziel ist, eine neue Richtung einzuschlagen, nachdem wir unsere bisherigen Ziele nicht ausreichend erreichen konnten.
Lumbini ist der Geburtsort Buddhas und somit ein heiliger Ort für die Buddhisten, die für eine Pilgerreise nach Lumbini kommen. Unser darüber hinausgehendes Ziel ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, die dazu einlädt, dass auch Andersgläubige dorthin kommen. Wir möchten unsere neu gesetzten Ziele nun öffentlich machen und nach Frieden orientierten und spirituell interessierten Touristen aus dem In- und Ausland mehr Wissen über Buddha vermitteln. Wir glauben fest daran, dass dies zur weiteren Entwicklung Lumbinis beiträgt.
Wir möchten dadurch auch auf das Vision 2020 Jahr hinarbeiten und außerdem erreichen, dass Nepal seine Bekanntheit noch mehr in die Welt verbreitet. Auch für dieses Ziel soll diese Maßnahme eine Unterstützung sein. Der zunehmende Tourismus wird auch der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Lumbinis dienen. Der Grundstein für die Bekanntmachung und Entwicklung Lumbinis ist durch den Besuch des UN Generalsekretär Sithu U Thant (Generalsekretär 1961-1971) gelegt worden.
‚Nach Frieden orientierte und spirituell interessierte Touristen‘ als Zielgruppe - bedeutet dies nicht ‚Verbreitung des Buddhismus‘?
Da Lumbini Buddha symbolisiert und verkörpert, hat dies natürlich zur Folge, dass dadurch auch der Buddhismus verbreitet wird. Die Religion kommt von selbst einher. Genauso wie Pashupatinath den hinduistischen Glauben symbolisiert, so ist es ganz natürlich, dass der Begriff Lumbini für den Buddhismus steht. Der Buddhismus teilt andere Religionen nicht in Gut und Böse. Darum ist er für alle Religionen willkommen. Man sollte zwischen den Religionen keinen wertenden Unterschied machen.
Welche Vorbereitungen haben Sie zur Umsetzung Ihres Planes getroffen?
Wenn man eine Sache zum Erfolg bringen möchte, muss man erst einmal den Anfang machen. Erfolg ist etwas wofür man arbeitet. Wie erfolgreich wir letztendlich sein werden, wird sich noch herausstellen. Einer der geht, kann auch hinfallen. Unser Versuch wird sein, dass wir nicht hinfallen. Wir beabsichtigen für gute Ergebnisse zu arbeiten. Wir hoffen, dass wir unsere gesetzten Ziele erreichen werden. Am 1. Dezember 2011 haben wir zum Visit Lumbini Year 2012 aufgerufen. Danach wurde diese Nachricht in die Welt getragen. Als am 11. Januar 2012 das Tourismus Jahr für Nepal zu Ende ging, haben wir das Visit Lumbini Year 2012 begonnen und sind damit auch einen wichtigen Schritt in Richtung des Jahres Vision 2020 gegangen. Um das Visit Lumbini Year 2012 erfolgreich zu gestalten, werden wir Seminare und Veranstaltungen zu buddhistischen Themen durchführen sowie kulturelle Programme veranstalten. Da die Medien eine wichtige Rolle spielen, beabsichtigen wir eine Website online zu stellen. Es gibt viele Websites über Lumbini. Durch die Bekanntmachung von Lumbini werden auch im Distrikt Lumbini angesiedelte Orte wie z.B. Tilaurakot Durbar bekannter werden. Die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region wird sich verbessern.
Es wird behauptet, dass die örtliche Bevölkerung nicht an der Vorbereitung des Visit Lumbini Year 2012 beteiligt war.
Jeder berichtet über Dinge auf seine eigene Weise. Es gibt verschiedene Standpunkte. Man kann nicht alle unter einen Hut bringen. In dieser Region gibt es etwa 6 bis 7 Bezirke. Wir haben daraus eine Gruppe gebildet und ein örtliches Komitee gegründet. Wir können jedoch nicht alle in dieses Komitee holen.
Wie arbeitet dieses Komitee, das Sie gegründethaben? Wie arbeiten die Mitglieder in diesem Komitee?
Man kann nicht genau sagen wer in diesem Komitee wie arbeitet. Meiner Ansicht nach haben wir darin kompetente Mitglieder. Sie sind aus 108 Ländern. 13 Mitglieder sind nationale Sekretäre. Der Rest kommt aus dem Kulturministerium, aus dem Innen-, Finanz- und Tourismusministerium sowie Vorsitzende aus Handel und dem Bankwesen. Sie alle haben verantwortungsvolle Stellungen auf nationaler Ebene. Ich schätze sie alle als kompetent und verantwortungsbewusst.
Geographisch liegen wir zwischen zwei großen Ländern - Indien und China. Indien schaut mit Argwohn und Wachsamkeit auf die großen Investitionen Chinas. Wie kann man in dieser Situation dieses Vorhaben durchführen und zugleich politisches Gleichgewicht schaffen?
Es ist unsere Absicht, mit beiden Nationen gute Beziehung zu pflegen und das Beste daraus zu machen. Es ist nicht unsere Aufgabe für Gleichgewicht zu sorgen.
Wie sehen Sie die Aktionen einiger Chinesen an der indischen Grenze und dass Indien darauf reagiert?
Unser Bestreben ist die Entwicklung von Lumbini. Die nepalesische Regierung hat eine Untersuchung angeordnet. Die Aufsichts- und Untersuchungsbehörde beobachtet die Aktivitäten der Personen die von außen kommen und untersucht, ob sie sich im Rahmen der nepalesischen Gesetze bewegen oder nicht.
Quelle: http://www.onsnews.com/index.php?pagename=interview&id=126
Ãœbersetzung aus dem Nepali, von Alka Khanal, M.A.
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